Anderen zu helfen ist etwas, was wir sehr gerne tun. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um unser berufliches oder privates Umfeld handelt. Es ist egal, wie gut wir die Menschen kennen, denen wir helfen. Während dieser Aktionen und auch danach fühlen wir uns als Helfende glücklich.
Wie aber geht es den Menschen, die diese angebotene Hilfe nur schwer annehmen können oder sogar ablehnen, obwohl sie sie gebrauchen könnten?
Dieser Gruppe ist dieser Artikel in erster Linie gewidmet, damit sie in Zukunft vielleicht besser Hilfe annehmen können!
Aber auch für Menschen, die gerne helfen, ist dieser Artikel interessant, denn Helfen macht viel mehr mit uns, als nur glücklich.
Das Thema „Der Mensch und seine Bereitschaft anderen zu helfen“ ist sehr spannend. Ist diese Bereitschaft angeboren? Hat es mit Überlebensinstinkt zu tun oder wird diese Eigenschaft anerzogen?
Ein Forscherteam der University of Oregon (Quelle) wollte wissen, welche Hirnareale des Menschen aktiv sind, wenn sie selber etwas geschenkt bekommen oder anderen etwas schenken bzw. spenden.
Dazu untersuchten sie die Hirnaktivität von 19 Studierenden während dieser beiden Prozesse: Bei dem einen wurde den Probanden mitgeteilt, dass sie 100 Dollar erhalten würden. Im Anschluss wurde ihnen erklärt, dass sie diese 100 Dollar spenden sollten.
Der überraschende Befund war, dass sowohl im Moment der Freude über den Erhalt des Geldes also auch in dem sie diesen wieder gespendeten, waren die gleichen Hirnareale aktiv! Beide Male reagierte das Belohnungszentrum im Gehirn mit der Ausschüttung von Glückshormonen.
Diese Erkenntnis ist besonders für die hilfsbedürftigen Menschen wichtig, die nur schwer Hilfe annehmen können. Hilfe zu bekommen ist kein Opfer für die Helfenden, sondern macht sie auch glücklich!
Zu Helfen macht aber viel mehr mit uns, wie Forscher herausgefunden haben:
Menschen, die geben, fühlen sich hinterher reicher und erfüllt. Sicher kennt ihr das Glücksgefühl, wenn ihr jemanden unterstützt habt und euch in Gedanken dafür auf die eigene Schulter klopft.
Es steigert zusätzlich unser Selbstwertgefühlt und hilft uns, gesund älter zu werden. Diverse Untersuchungen zeigen, dass sich soziales Engagement positiv auf die Gesundheit auswirkt. Eine Studie zeigt, dass sich Menschen über 55, sie sich sozial einbringen, in den kommenden fünf Jahren eine um 44 Prozent geringere Sterblichkeitswahrscheinlichkeitsrate haben, als solche, die nur an sich denken. (Quelle)
Natürlich spielt, wie immer auf diesem Blog, die Beziehung der Involvierten eine wesentliche Rolle: Es ist ein Unterschied, ob wir einem Unbekannten die Tür aufhalten, ihm beim Tragen helfen oder mit einer Plastiktüte für eine gerissene Papiertüte aushelfen.
Indem wir unserem Menschen in unserem engeren Umfeld helfen, festigen wir unsere Beziehungen zu dem anderen, egal wie „oberflächlich“, „tief“, „jung“ oder „alt“ die Beziehung ist. Wir verbringen damit sogar sinnvolle Zeit miteinander und bauen gemeinsame Erinnerungen auf.
Es lohnt sich also, zu helfen oder sich manchmal helfen zu lassen, denn in dem Moment wissen wir: es macht den Helfenden glücklich und gesünder!
Die Wissenschaftler*Innen sprechen von „Altruismus“, wenn Menschen anderen helfen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Es bedeutet, sich zum Wohle seiner Mitmenschen und der Allgemeinheit einzusetzen. Das Thema ist sehr spannend und ist vielschichtiger, als die Darstellung in diesem Blogbeitrag. Die Definition des Begriffs auf der Internestseite des Wissenschaftsmagazins „Spektrums“ (Quelle) ist ein guter Einstieg in das Thema.
Dieser Beitrag beruht zum großen Teil auf dem Artikel „Altruismus- Warum Geben uns glücklich macht“, den ihr hier (Quelle) findet. Er ist sehr lesenswert.
Eine Anmerkung zum Schluss: Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um Werbung für die genannten Magazine.
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