Wie hängen die Begriffe zusammen und wieso sollten wir uns damit beschäftigen? In der beruflichen Weiterbildung, aber auch an Universitäten taucht der Begriff „Diversity“ immer häufiger auf. Er ist „frisch und unverbraucht“, wenn es um das Thema Multikulturalität geht. Aber was genau verbirgt sich dahinter und wieso bringt es uns weiter, wenn wir uns damit beschäftigen.
Durch die zunehmende Globalisierung und die Migrationsbewegungen treffen wir im geschäftlichen und privaten Umfeld immer häufiger auf Menschen, die kulturell anders geprägt sind, als wir. Dabei handelt es sich nicht nur um Kollegen oder Kunden im Berufsleben, sondern genauso häufig auch um zwischenmenschliche Kontakte im Privatleben, wie zum Beispiel Mitspieler in Sportteams, Nachbarn oder auch in Schulangelegenheiten.
In den Interaktionen mit kulturell anders geprägten Personen kann es immer wieder zu Missverständnissen in der Kommunikation kommen.
Beispiel 01: Sie laden asiatische Geschäftspartner zu sich in die Firma ein, um ihnen Ihre Produktion zu zeigen. Zunächst ist eine Begrüßung im Konferenzraum geplant und Sie haben Kaffee, Tee und Softdrinks sowie kleine Köstlichkeiten bereitgestellt. Als Sie diese anbieten, lehnen Ihre Geschäftspartner ab, was sie stutzig macht, aber Sie belassen es dabei. Es entwickelt sich eine angespannte Atmosphäre, die Sie sich nicht erklären können.
Beispiel 2: Sie treffen auf Kunden aus südländischen Regionen. Das Gespräch läuft harmonisch, bis Sie nach 5 Minuten zum geschäftlichen Teil überleiten wollen. Der Kunde reagiert sehr kurz angebunden, was Sie nicht verstehen.
Der Begriff „Diversity“ ist einer der Begriffe, der versucht, die Komplexität der Thematik zusammenzufassen und die Zusammenhänge von kultureller Prägung und dem daraus resultierendem Handeln zu verdeutlichen.
Lee Gardenswartz und Anita Rowe haben dazu das inzwischen weit verbreitete Modell „der Vier Lagen der Diversität“ (Quelle 01) entwickelt, welches darstellt, welche „Dimensionen“ die Persönlichkeit eines Menschen in der Entwicklung beeinflusst.
Die Innere Dimension beinhaltet nach dem Modell unter anderem die Ethnische Herkunft und Nationalität sowie Religion und Weltanschauung. Je nach Herkunft werden die Menschen unterschiedlich tradiert, was sich auf ihr tägliches Handeln auswirkt.
So ist es in der asiatischen Kultur Sitte, als Gast angebotene Speisen und Getränke zunächst nicht anzunehmen. Die Gründe sind unterschiedlich, zum einen will er dem Gastgebenden nicht zu viel Umstände machen. Deshalb sollten sich anders geprägte Gastgebende nicht entmutigen lassen und mehrfach fragen, um dem asiatischen Gast seine Ernsthaftigkeit zu signalisieren.
Im zweiten Beispiel geht es um die Dauer von Small Talk als Gesprächseinstieg in einem Meeting, der kulturell ebenfalls unterschiedlich ist.
Folgendes Diagramm verdeutlicht die Zeiten:
Sollten Sie häufiger mit Menschen aus anderen Kulturkreisen zu tun haben, so ist es sinnvoll, sich über die Sitte und Gebräuche des jeweiligen Landes zu informieren, um solchen Stolperfallen zu entgehen.
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