Grundsätzlich sollten Lebenspartner ein gemeinsames Konto haben. Besonders, wenn aus der Partnerschaft Kinder hervorgehen und einer der beiden seine Berufstätigkeit -wenn auch nur vorübergehend- aufgibt. In diesem Blog geht es um eine mögliche, finanzielle Handhabung von Hobbies und Lebensstil.
„Ja, er ist es“ oder „Ja, sie ist es“! Wenn Beziehungen diese Phase erreichen, beginnen sich die Partner eine gemeinsame Zukunft auszumalen. Je näher sich das Paar aneinander bindet, desto grösser wird der Wunsch, auch gemeinsam zu leben. Ist auch dieses erreicht, beginnt eine der wichtigsten Phasen. Nicht nur, weil sich die Partner dauerhaft sehen, sondern sie leben “unter einem Dach“. In diesen ersten Monaten sollte viel besprochen werden, um die Partnerschaft dauerhaft auf eine stabile Basis zu stellen.
Die Partner bekommen hautnah mit, welche Beträge der andere für bestimmte Dinge ausgibt. Besonders Männer realisieren zu diesem Zeitpunkt oftmals das erste Mal, wie teuer „Frauen“ sein können. Nehmen wir das einfache Beispiel „Friseur“. Sie stellen fest, dass Herrenhaarschnitte einen Bruchteil eines Damenhaarschnittes kosten. Auch das Thema „Kosmetik“ lässt viele Männer blass werden. Cremes und dekorative Kosmetik (sprich Schminkzeug) ist in allen Preisklassen erhältlich, während Herrenkosmetik einen kleinen Teil der Regale eines entsprechenden Geschäftes füllt. Nicht selten kommt es zu Diskussionen, wieviel ein Haarschnitt kosten darf und welche Creme sein darf.
Ein weiterer, diskussionswürdiger Teil des Finanzaufwandes ist aber mit Sicherheit Freizeitgestaltung und Kleidung.
Aber auch Herren können teure Hobbies haben, und sei des das regelmäßige Ausgehen mit den Freunden oder eine Dauerkarte beim Lieblingsclub in der ersten Reihe. Sie können auch andere Nebenwirkungen haben, die zu Diskussionen mit dem/der Partner/-in führen: Muss z.B. Gleitschirm-Fliegen weiterhin sein, denn es ist nicht nur teuer, sondern auch gefährlich!. Auch das Skifahren ist kostspielig und wirft zudem die Frage auf, ob es klima- und umwelttechnisch noch vertretbar ist.
All diese Argumente sind berechtigt und können für den fortbestand einer Beziehung belastend werden. Solche Themen müssen nicht notwendigerweise diskutiert werden, solange es finanziell zu stemmen ist. Es empfiehlt sich jedoch immer, sich der Thematik bewusst zu sein, um Missstimmungen im Unterbewussten vorbeugen zu können.
Gibt es doch maßgebliche Ungleichheiten in den Unterhaltskosten der Hobbies, kann das „Fun- Budget“ eine Übergangslösung sein.
Es ist sehr einfach und benötigt im Prinzip nur einen (gerne auch virtuellen) Stift und einen Block: Die Partner machen eine Überschlagsrechnung aller Kosten und beziffern sie. Anschließend bekommen beide Partner ein monatliches Budget, welches sie für eigene, nicht gemeinsam erlebte Freizeitaktivitäten oder anderen „Luxus“ aufwenden kann. Es ist durchaus möglich, dass sich das Budget im Vergleich zu dem Single-Leben ändert, aber solange es beide Partner vereinbaren, ist es absolut tragbar. Ist in der gemeinsamen Zukunft irgendwann mal eine größere Anschaffung geplant, müssen es ohnehin beide finanzieren: Sei es ein Möbelstück, ein Haushaltsgerät oder irgendwann eine eigene Immobilie.
Wichtig ist, dass beide einen Betrag für sich vereinbaren, den sie ungefragt und ohne Kommentar des anderen ausgeben können: „Und wenn ich drei Jahre spare und mir Schuhe mit goldenen Absätzen kaufe, dann möchte ich nichts hören!“ „Und wenn es mein viertes Zeitschriften-Abonnement ist, sag nichts!“ Übrigens könnten auch Kneipenabende mit den Kumpels oder unter Freudinnen in ein solches Budget eingerechnet werden.
Erfahrungen von Paaren, die dieses Budget eingerichtet haben, berichten, dass es dann irgendwann nicht mehr nötig ist. Über die Jahre haben sie einen gemeinsamen Umgang mit dem Geld etabliert, der ein Budget überflüssig macht.
Einen Beitrag zu dem Umgang mit dem Geld und ein gemeinsames Konto im Allgemeinen findet ihr hier
Das Bild stammt von Bru-nO auf Pixbay und er hat dafür eine Spende erhalten.