Ein Perspektivwechsel

Die Polizei als Spiegelbild unserer Gesellschaft

„Rassismus in der Polizei“ wird in den letzten Monaten immer wieder thematisiert.

Warum wohl könnten Teile der im Polizeidienst Arbeitenden rassistisch sein? Weil genauso ein Teil unserer Gesellschaft rassistisches Gedankengut in sich trägt.

Wie kommt es dazu? Es ist ganz einfach:

Weil viele Menschen Angst vor Andersartigkeit haben, vermeiden sie den Kontakt zu Andersartigkeit: Menschen aus anderen ethnischen Gruppen sind nicht nur kulturell anders geprägt, sie sehen auch oft anders aus.

Diese als nicht zugehörig identifizierten Gruppen haben oftmals nur erschwerten Zugang in unsere Gesellschaft, weil sie eben anders sind und aussehen und wir „Angst“ vor eben dieser Andersartigkeit haben.

Als logische Folge bleiben alle Gruppen unter sich und machen „ihr“ Ding.

Unsere Polizei als Ordnungshüter muss dafür Sorge tragen, dass unsere Gesellschaftsordnung funktioniert. Dabei trifft sie genau auf diese Gruppierungen, die wir als Gesellschaft ausschließen.

Und dann wundern wir uns, dass ein Teil der Polizei rassistisch sein könnte?

Hier ist die Lösung:

Wir brauchen politische und soziale Bildung sowie eine Wertevermittlung für die Menschen in unserem Land.

Das interessante ist, dass weite Teile der Bevölkerung diese Andersartigkeit nur bei ethnischen Gruppen in Form von anderem Aussehen identifizieren. Dabei haben wir innerhalb unserer Gesellschaft auch „Andersartigkeit von Gruppen“, weil sie anders aussehen.

Es gibt Motorradfans, die Harley fahren und auch gleich als Harley-Fahrer zu erkennen sind. Es gibt Gläubige, die ihren Beruf als PfarrerIn ausüben und an ihrer Kleidung zu erkennen sind. Es gibt „Punker“, „Rocker“, die an ihrer Kleidung zu erkennen sind. Zu meiner Jugendzeit in den 80er gab es zum Beispiel die „Popper“, die ebenfalls an ihrer Kleidung und ihrem Auftreten zu erkennen waren genauso wir die Bhagwan-Anhänger.

Zusätzlich haben wir „nicht sichtbare Andersartigkeit“. Diese nicht sichtbare Andersartigkeit haben wir nicht nur zwischen unterschiedlichen ethnischen Gruppen. Es gibt sie ebenfalls zwischen sozialen und regionalen Gruppen, wie zum Beispiel den Menschen aus dem Norden und dem Süden dieses Landes. Sie existiert auch zwischen zwei Haushalten und zwei Familien, die Nachbarn sind.

Wenn wir allen Mensch in diesem Land, egal welcher ethischer oder sozialer Herkunft die Angst vor Andersartigkeit nehmen, dann haben wir gute Chancen. Dann nehmen die Gruppenbildungen ab und es kehrt Ruhe und Respekt in unserer Gesellschaft ein. Ab dem Moment nimmt auch der vermutete Rassismus in Teilen der Polizei ab.

Bis dahin und auch zukünftig sollten wir unsere Polizisten ehren und respektieren, denn sie müssen das „Ausbaden“, was wir als Gesellschaft bisher nicht hinbekommen haben!

Es gibt viel zu tun -packen wir es an!

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